Die viszerale Osteopathie beschäftigt sich mit den Organen im Brust- und Bauchraum. Durch sanfte Berührung in bestimmten Positionen kann der Therapeut die tiefen Bewegungsmuster und Positionen der Organe und angrenzender Gewebe erspüren. Diesen Eindrücken folgend entwickelt sich die Behandlung.
Der Körper wird darin unterstützt, tiefe Spannungen und Kompensationen von innen heraus zu lösen. Durch Haltungsfehler, Wirbelsäulenprobleme, Narben oder traumatische Erlebnisse (z.B. Unfälle, Operationen und starke emotionale Schocks) kann es hier zu Funktionsstörungen der Organe, Verspannungen in den Organaufhängungen und chronischen, lokalen Symptomen der Überlastung kommen. Umgekehrt kann die Dysfunktion eines Organs z.B. zu Problemen im Bewegungsapparat, lokalen Verspannungen oder psycho-somatischen Beschwerden führen.
Durch sanfte manuelle Techniken können diese Schwachpunkte behandelt und die Selbstheilungskräfte des Körpers angeregt werden. Die natürlichen Bewegungen (Mobilität und Motilität) der Organe werden stimuliert und ihre Position im Körper kann sich neu ausrichten
Viszerale Osteopathie behandelt die inneren Organe. Jedes Organ zeigt eine innerliche und räumliche (von anderen Organen unabhängige) Beweglichkeit, bedingt durch seine embryologische Entwicklung. Diese Beweglichkeit ist notwendig um gut funktionieren zu können und wird bei der osteopathischen Beurteilung als Parameter der Organdysfunktion benutzt.
Wie kann eine Organbeweglichkeit gestört werden?
Jedes Organ hat eine bestimmte Sensibilität auf Situationen im alltäglichen Bereich. Zum Beispiel ändert sich die Durchblutung im Schleimhautbereich des Magens von einem Moment zum anderen je nach Beanspruchung, sei es durch bestimmte Gefühlslagen oder verdauungsbedingte Situationen - sie reagiert also auf die jeweiligen Situationen angepasst um gesund zu bleiben. Entstehen aber anhaltende Stresssituationen beginnt das Organ funktionell zu ermüden, seine Reflexmechanismen (über das Blut und Nervensystem) werden erschöpft - es verliert seine adäquate Versorgung und seine räumliche Stabilität. Diese kann primär durch eine Spannungsänderung im Organ selbst, später durch Nachbarorgane kompensiert werden, die das beanspruchte Organ stützen können - dies erfordert jedoch im laufe der Zeit zuviel Energie.
Die Manipulation derinneren Organe wurde seit Beginn derOsteopathie ausgeübt. Abererst durch J. P. Barralwurde die Systematikund wissenschaftlicheErforschung der viszeralen Osteopathie Mitteder 80er Jahre entwickelt und vertieft.Die viszerale Behandlungvon Organen stellteinen Teilbereich des ganzheitlichen Ansatzes der Osteopathie dar.Die Verfahren basieren auf den Prinzipiender Osteopathie, angewendet auf dieviszeralen Strukturen. Der Osteopath kennt die Lage,Fixation, nervale und vaskuläre Versorgung sowie die Bewegung/Beweglichkeit derOrgane und ist in derLage diese zu palpieren.Aber auch das Wissen und die Möglichkeit der Testung der Ver-bindungen und Wechselwirkungen der viszeralen Strukturen mitparietalen und kranio-sakralen Strukturenebenso wie mit arteriellen, venolymphatischen, neuro-vegetativen,endokrinen und psychosomatischen Funktionskreisen ist die Basisin der Diagnostik und Therapie.
Die wichtigsten Elementeder viszeralen Osteopathie sind:– Motilität: Dienatürliche rhythmische minimale Eigenbewegung (7 bis9 Zyklen proMinute) eines Organs ist notwendig, damit das Organ seine Funktionerfüllen kann.Diese aktive Kraft ist auch spürbar, wenn äußere Kräfte wie z.B. die Atembewegung ausfallen. Der Ursprung dieser Bewegung ist bisher allerdings nicht genau geklärt. Einige Osteopathen nehmen an, daß diese eine Wiederholbewegung der embryonalen Entwicklungsbewegung darstellt. Früher wurde auch dieAnsicht vertreten, daßder kraniale PRM-Rhythmus Ursprung derviszeralen Motilitätist.– Mobilität: Ebenso ist die Beweglichkeit eines Organs, z.B. als Reaktion auf die Atembewegung des Zwerchfells oder auf Körperbewegungen wie nach vornebeugen, von großer Bedeutung. Zudem sind peristaltische Bewegungen der Hohlorgane festzustellen,z. B. die Peristaltik des Darmes.
Die stützendenElemente der Organe:
Bänder, Gekröse und bindegewebige Faltenverbinden zwei Organe miteinander (z. B.das Omentum minus:Verbindung zwischen Magen und Leber) oder ein Organmit der hinteren Bauchwand (z. B. das Mesenterium mit der Radixmesentereri: Verbindung des Dünndarmesmit der hinteren Leibeshöhlenwand) und dem Zwerchfell (z. B.das Lig. von Treitz:Verbindung des Zwölffingerdarmesmit dem Zwerchfell). Diese Strukturen sind mit dafür verantwortlich, die Organean ihrem Platz zuhalten. In ihnen oder zwischen ihnen verlaufen zum Teil Blutgefäße und Nerven für die Organe.Der Tugoreffekt, dasheißt die Tendenz jedesOrgans sich auszubreiten,hält die Organe gegenseitig in ihre Position. Auch unterschiedliche Druckverhältnisse imThorax und Bauchraum stützen die Organe. Dysfunktion der Organe. Jede abnorme Fixation und jeder Verlust von Eigenbewegung und Beweglichkeit eines Organs, so klein sie auch sein mag, beeinträchtigt die Funktion des Organs. Der Osteopath bezeichnet dies als Organdysfunktion. Ursachen für eine Organdysfunktion:Z u feste fibrosierte wieauch überdehnte Aufhängungen beeinflussendie Funktion der Organe.
Gleitflächen:
Die Gleitflächen derOrgane fungieren als sogenannte Gelenkpartien, die eine Gleitbewegung zwischen den Organen ermöglichen. Sie befinden sich in der Peripherie wie in der Tiefe, in der Vorderwand wie in der Rückwand des Rumpfes (Aponeurose, Faszie,seröses Gewebe,Fettgewebe.). Erhöhte Gewebespannung in der Umgebung sowie Verklebungen und/oder Narben nach einer Entzündung oder als (meistunvermeidliche) Begleiterscheinungen eines medizinischen Eingriffs können die Gleitbeweglichkeit von Organen beeinträchtigen und zu Krankheitssymptomen führen.Übergewicht, mehr fache Schwangerschaften und natürliche Alterungin Verbindung mit einem Trauma oder übermäßigen und falschenEssensgewohnheiten können z.B.eine Organsenkungverursachen. Die Niere,der Magen oder dieGebärmutter können dann nach unten wandern und dort fixiert bleiben.Das Organ kann in seiner Eigenbewegung gestört sein, häufig in Verbindung mit einer energetischen Störung des Organs. Zunächst wird versucht, dieses Ungleichgewicht übernervale und vaskuläre Stimulation des Organs zu kompensieren.Reicht ein vermehrter Blutfluss etc. nicht mehr aus, werden weitere Kompensationsmechanismen in Aktion treten. Andere Organe können über ihre Verbindung oder Lage stützendeoder schützendeFunktion übernehmen(viszeroviszerale Kom-pensation), zum BeispielZug des Magens an seiner Verbindung an der Leber (Omentumminus) oder gestütztdurch seine Lage auf dem Querkolon.Auch parietale Strukturenkönnen hinzuge-zogen (viszeroparietaleKompensation) wer-den. Zum Beispiel könnensubklinische Ent-zündungen durchFehlernährung und Dys-bakterie auf lange Sichtzu einer Dysfunktionin der Region derIliocoecalklappe führen.Über das parietaleSystem wird der Organis-mus versuchen eineEntlastung in diesem ge-reizten Bereichherbeizuführen, indem derKörper sich unmerklichzu dieser Seite neigt.Oder ein Zug an derSpeiseröhre führt zu Re-aktionen imkraniosakralen System über sei-ne Anheftung an derSchädelbasis (viszero-kraniale Kompensation).Entstehen dabeiBewegungseinschränkun-gen an denFolgestrukturen, spricht man vonsekundärenDysfunktionen, sogenanntenviszeroviszeralen,-parietalen, -kraniosakra-len Dysfunktionen.
Der Erfolg der Behandlung ist abhängig vonder osteopathischenUntersuchung und derFeststellung dieserWechselbeziehungen sowieder Lokalisationder primärenDysfunktionen. Das weitereVorgehen in der Therapiewird von diesemBefund abhängen.Vielleicht wird hauptsächlich die Eigenbewegung,der energetischeAspekt des Organsbehandelt. Oder es kannzunächst nötig werden,das Organ so zu un-terstützen, daß esseine normale Beweglich-keit zurückerlangt inbezug auf seine Nach-bargewebe und auf dienahe gelegenenStrukturen wie Knochen,Muskeln, serösesGewebe, Bänder, Organe,Gefäße; selbstver-ständlich erst nacherfolgter medizinisch Auch dieses Niveau ermüdet. Der Körper hat nun noch die Möglichkeit dies über die Muskulatur und Körperhaltung auszugleichen, dies kann aber auch zu Überlastungen z.B. bestimmter Muskelbereiche (Nackenmuskulatur),der Wirbelgelenke oder Bandscheiben führen.
Wie wird ein Organ osteopathisch behandelt?
Ziel ist es die Reflexmechanismen eines Organs wieder herzustellen indem man das Organ mobilisiert, d.h. aus seiner "Fehlstellung" heraushebt, herauszieht (direkt) oder provokativ die Problematik verstärkt um damit seine Verbindungs- und Ernährungsquellen (Gefäße und Nerven) zu stimulieren (indirekte Techniken). Dies aktiviert wieder die Eigendynamik des jeweiligen Organs.
Häufige Osteopathische Indikationen für Organbehandlungen: Chronische Verdauungsbeschwerden Magenschmerzen und Erkrankungen des Magens Erkrankungen der Leber Gallenproblematiken Chronische Blasenentzündung funktionelle Nierenerkrankungen (z.B. Stauungsproblematik bei Nierensenkung) Organsenkungen (Ptosen) Lungenleiden (Asthma, Krupp, chronische Bronchitis) Allergien, Heuschnupfen Allgemeine Immunstimulation chonische Müdigkeit Nachsorge nach Operationen (Narbengewebe) chronische organbedingte Rückenbeschwerden Lymphatische Stauungen schlecht heilende Wunden
Schwangerschaft und Geburt- Säuglingsbehandlung Tiere / Hunde haben schon manch wohltuende und erlösende Behandlung bei mir bekommen, auch sie haben ein CSS.
Ernste Worte,
O gräßlicher Irrthum der Menschen, zu wähnen, daß die Thierwelt blos um ihretwegen da sei und folglich rücksichtslos verbraucht werden dürfe.
Wahrlich! Ein entsetzlicher Irrthum den zu bekämpfen ich als meine höchste Pflicht erachte. jedes Wesen ist vor allem nur da um sich seines Lebens zu freuen.
Christian Wagner (5. August 1835 - 15. Februar 1918)
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Nicht vielmehr nahe, anzunehmen, dass die Endständigkeit des Menschen in der Welt nur eine scheinbare ist, nur ein Höherstehen innerhalb der Natur, gegenüber dem Tier; dass aber von einem "Sein in der-Welt* (Heidegger) letzten Endes Analoges gilt, wie von den Umwelten der Tiere. Genauso wenig, wie ein Tier aus seiner Umwelt heraus die sie übergreifende Welt des Menschen je verstehen kann, genauso wenig könnte der Mensch die Über-Welt je erfassen, es sei denn in einem ,ahnenden Hinauslangen - im Glauben. Ein domestiziertes Tier weiß nicht um die Zwecke, in die der Mensch es einspannt.